Untersuchungen zur Funktionsoptimierung schwer wasserlöslicher Wirkstoffe												| Institut: | 					V-1 | 				 									| Projektleitung: | 					 Monika Johannsen | 				 									| Mitarbeiter/innen: | 					 Johannes Kern
  | 				 									| Laufzeit: | 					01.04.2014 — 31.03.2016 | 				 				| Finanzierung: | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  | 				 				| Kooperationen: | Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
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 	Hochwirksame, spezifische Arzneistoffe sind oftmals chirale Verbindungen mit einem oder mehreren 	Chiralitätszentren. Da neue Arzneimittel nur das aktive Enantiomer enthalten sollten, werden nicht-aktive oder 	gar gegensätzlich wirksame Enantiomere als Verunreinigung des Produktes betrachtet. Ferner sind solche 	Wirkstoffe oftmals in wässrigen Medien schwer oder sehr langsam löslich. Deshalb ist der limitierende Teilschritt 	für die Resorption deren geringe Auflösungsgeschwindigkeit. Dies führt in der Regel zu einer schlechten 	Bioverfügbarkeit und stellt somit eines der Hauptprobleme für die Herstellung von neuen Formulierungen mit 	einer verbesserten Bioverfügbarkeit und damit Wirksamkeit dar. Im Rahmen des geplanten Vorhabens sollen 	deshalb Methoden entwickelt werden, mit denen das biologisch wirksame Enantiomer aus dem Racemat 	selektiv gereinigt und anschließend als submikroner Wirkstoff in ein geeignetes Trägermaterial eingebettet 	werden kann. Alternativ zur Abtrennung des nicht wirksamen Enantiomers wird auch die Abtrennung des 	wirksamen Enantiomers mit Hilfe entsprechender Adsorbentien verfolgt. Bei beiden Prozessvarianten wird die 	Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe durch Untersuchungen zur pH-Wert abhängigen und somit gezielten Freisetzung 	des Wirkstoffes untersucht und bewertet. 	Die selektive Gewinnung des wirksamen Enantiomers umfasst zunächst die Auswahl und Modifizierung 	geeigneter Trägermaterialien und deren Anpassung an die konkreten Anforderungen der Moleküladsorption und 	Stofftrennung. Im Vordergrund stehen dabei zum einen kommerzielle chirale Adsorbentien wie Cyclodextrine 	und Cyclofructane, zum anderen sollen anorganische Träger auf Grundlage achiraler Silicagele und AlO(OH) 	eingesetzt werden, die zwecks Oberflächenmodifizierung mit chiralen, biokompatiblen Selektoren umgesetzt 	werden. Als chirale Selektoren sollen zum Beispiel Aminosäuren oder chirale Alkohole dienen, die durch 	chemische Bindungen auf den Partikeloberflächen fixiert werden. Eine geeignete analytische Charakterisierung 	ist erforderlich, um die erhaltene Struktur und Oberflächenausstattung nachzuweisen bzw. durch Vorversuche 	eine Auswahl der für die Stofftrennung aussichtsreichen Trägersysteme treffen zu können. Zu nennen sind hier 	auch Untersuchungen zu Partikelgröße und -morphologie. 	Durch die systematische Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Prozessparametern und erzielten 	Produkteigenschaften wie z.B. das Dissolutionsverhalten sollen sowohl der Gesamtprozess als auch die 	Wirksamkeit der hergestellten Produkte gezielt optimiert werden. Stichworte- Adsorption
 - Adsorptionsgleichgewichte
 - Adsorptive Anreicherung
 - Bioverfügbarkeit
 - Chromatographie
 - Enantiomere
 - Enantioselektivität
 - Hochdruck
 - Kohlendioxid
 - Mikronisierung
 - Phasengleichgewichte
 - Supercritical Fluid Chromatography
 - thermodynamisches Gleichgewicht
 - überkritisch
 - überkritische Fluide
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