Forschungsbericht 2018



Einflüsse einer bodenaufbauenden Landwirtschaft auf Dynamiken im Wasser- und Nährstoffkreis

Institut: B-2
Projektleitung: Ralf Otterpohl
Mitarbeiter/innen: Lukas Huhn
Claas Menke
Laufzeit: 01.11.2017 — 31.10.2024
Finanzierung:Technische Universität Hamburg (TUHH)

Im Jahr 2016 hat die EU-Kommission die BRD aufgrund nicht eingehaltener Nitrat Grenzwerte im Grundwasser verklagt. Die Hauptursache für diese Verunreinigung liegt in den Methoden der industriellen Landwirtschaft und den einhergehenden Nährstoffeinträgen. Weitere Folgen dieserdiese Methoden zu Bodendegradierung und Biodiversitätsverlust. Zur Ernährungssicherung und einem nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen und der Umwelt ist ein Umdenken in der Landwirtschaft dringend notwendig.

Der Paradigmenwechsel einer Betrachtung des Bodens als Substrat hin zu einem ganzheitlichen Verständnis des Bodens als Ökosystem hat in vielen wissenschaftlichen Disziplinen bereits stattgefunden. Die Methoden zur Bewertung von Bodenqualität bzw. Bodengesundheit (Soil Health) sind vielseitig und reichen von low-tech Methoden zur direkten Bewertung auf dem Feld bis zu umfassenden Parameter-Sets unter Einsatz verschiedener Feld- und Labormethoden. Gleichzeitig sind viele grundlegende Prozesse des Nährstofftransports und die Rolle der organischen Bodensubstanz noch nicht erforscht.

Die Umsetzung solcher Konzepte und damit ein Transfer des Paradigmenwechsels von der Wissenschaft hin zur Praxis bleibt in Deutschland bislang aus. Um die Nährstoffeinträge durch die Landwirtschaft einzudämmen, ist dieser Transfer allerdings von großer Bedeutung. Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Methoden zur Bewertung der Bodengesundheit erarbeitet und evaluiert. Auf Basis dieser Methoden sollen Möglichkeiten zur Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft aufgezeigt werden. Der Fokus liegt dabei auf den Möglichkeiten einer bodenaufbauenden und gewässerschonenden Landwirtschaft mit dem Ziel, möglichst natürliche Wasser- und Nährstoffkreisläufe zu etablieren.