ProEis/MOUSE - Modellierung der Umströmung von Schiffen in eisbedeckten Gewässern Institut: | M-8 | Projektleitung: | Thomas Rung | Stellvertretende Projektleitung: | Christian Janßen | Mitarbeiter/innen: | Martin Gehrke Christian Janßen Dennis Mierke
| Laufzeit: | 01.07.2015 — 30.06.2018 | Finanzierung: | Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
| Kooperationen: | DEVELOGIC GmbH (DE) DNV-GL SE (NO) Hamburgische Schiffbau-Versuchanstalt MMG Nordic Yards Wismar GmbH (DE) Voith Turbo Schneider GmbH & Co KG
| Verbundprojekte: | Bundesministerien | URL: | www.tuhh.de/fds |
Die nachhaltigen klimatischen Veränderungen erlauben bereits in naher Zukunft eine Zunahme des Schiffsverkehrs in arktischen Gewässern. Diese Verkehrszunahme ist aufgrund der geplanten intensiveren Bewirtschaftung arktischer Gebiete, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ausbau der Rohstoffgewinnung, sowie der möglichen Verkürzung der Seetransportwege zwischen Europa und Amerika bzw. Europa und Asien von großer Bedeutung und besonderem wirtschaftlichen Interesse. Die wirtschaftliche Bedeutung schließt auch den Transport- und Verkehrssektor und dessen Anpassung auf die besonderen arktischen Bedingungen ein. Damit verstärkt Marktanteile in dem Wachstumssegment für arktische Schiffstechnik gewonnen werden können, bedarf es einer Vielzahl von Innovationen mit signifikantem Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Vor dem oben genannten Hintergrund widmet sich das Verbundprojekt ProEis der Hydrodynamik eisgehender Schiffe. Im Fokus stehen die Propeller/Rumpf/Eis-Wechselwirkung und die eismechanischen Belastung des Propellers. Ziel des ProEis-Projektes ist die Entwicklung und Validierung von Simulationswerkzeugen durch ein Expertenteam aus Mitarbeitern einer Werft, zweier Schiffsantriebshersteller, einer Klassifikationsgesellschaft, einer Versuchsanstalt, einem auf Großausführungsmessungen spezialisierten Industrieunternehmen und einer Universität. Die Werkzeuge sollen eine Analyse der Schiffumströmung in eisbedecktem Gewässer, die Prognose des Eiseinflusses auf den Propulsionswirkungsgrad und die Berechnung der eisinduzierten Propellerbelastung ermöglichen. Die genannten Aspekte sind weitestgehend unverstanden und repräsentieren sowohl ein erhebliches Risiko in Bezug auf die lastgerechte Auslegung des Propellers als auch ein großes Optimierungspotenzial. Mit Hilfe der Simulationen sollen Designanpassung und Konzeptoptimierungen für Schiffe und Schiffsantriebe durchgeführt werden können. Gleichzeitig sollen die Simulationen den Nachweis der Verträglichkeit mit den Regeln des sicheren Verkehrs in polaren Gewässern unterstützen. Der Teilantrag der TUHH befasst sich mit der Entwicklung und Validierung eines Simulationsverfahrens mit dem sowohl die Rumpfumströmung in eisbedeckten Gewässern, als auch der Einfluss von Eisdurchtritt durch die Propellerebene auf die Propulsionscharakteristik, effizient simuliert werden können. Grundlage der beantragten Arbeiten ist die Kopplung eines kontaktdynamischen Verfahrens zur Erfassung der dynamischen Mehrkörper- Kollisionsprozesse von starren Körpern (engl. Physics-Engine; PE) mit einem recheneffizienten Strömungssimulationsverfahren auf der Grundlage der Gitter-Boltzmann (engl. Lattice Boltzmann; LB) -Techniken. Die Validierung der Berechnungsverfahren geschieht mit Hilfe von Eistankdaten der HSVA bzw. von Großausführungsmessungen durch die Partner Develogic, Nordic Yards und HSVA. Die Modellierung der Propulsion erfolgt wahlweise zeitauflösend, geometrieauflösend oder umfangsgemittelt und wird in Zusammenarbeit mir der HSVA-Abteilung Propeller und Kavitation durchgeführt. Stichworte- CFD-Simulation
- Eissimulation
- Fluid-Struktur-Interaktion
- Hochleistungsrechnen
- Mehrkörperdynamik-Modellierung
- Propeller-Rumpf-Eis Interaktion
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