Forschungsbericht 2009



Einfluss der eingesetzten Sande auf die Einstufung von Gesteinskörnungen hinsichtlich der Alkalireaktivität mit Verfahren der Alkali-Richtlinie

Institut: Baustoffe, Bauphysik und Bauchemie
Projektleitung: Prof.Dr.-Ing. Lutz Franke
Stellvertretende Projektleitung: Prof.Dr.-Ing. Lutz Franke
Mitarbeiter/innen: Laborleiterin Sabine Opeldus
Projektnummer: B-3.007
Laufzeit: 01.07.2007 - 28.02.2009
Finanzierung: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton


 

Ziel der Untersuchungen war es, die Aussagen über den Einfluss von als inert bezeichneten Sanden auf Mörtel Schnelltest zur betonschädigenden Alkalireaktion näher zu untersuchen. Sowohl beim Mörtelschnelltest (Alternativverfahren) wie im Nebelkammer-Verfahren nach Teil 3 der Alkali-Richtlinie des Deutschen Ausschuss für Stahlbeton, als auch beim 60°C Betonversuch-Verfahren des Anhanges werden Sande für die Herstellung der Prüfkörper eingesetzt, und zwar in einem Anteil von circa 1/3 der gesamten Gesteinskörnung der jeweiligen Mischung.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass ein Teil der als inert unterstellten Sande tatsächlich alkalireaktive Bestandteile enthalten und bisher nicht bekannt ist, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang die Prüfergebnisse und damit die Einstufungen der Gesteinskörnungen durch eine eventuelle Alkalireaktivität des Sandanteils beeinflusst wird.

Im Falle einer verfälschenden Wirkung durch einen eingesetzten Sand könnte daher ein und dieselbe zu beurteilende Gesteinskörnung in unterschiedlichen Prüflaboren unterschiedlich eingestuft werden, weil von Prüflabor zu Prüflabor unterschiedliche ¿inerte¿ Sande eingesetzt werden dürfen.

Es wurden 17 Sande in die Untersuchungen einbezogen. Ermittelt bzw. dokumentiert wurde das Aussehen der Körnung und die Korngrößenverteilung, die petrographische Zusammensetzung, der Kristallinitätsindex und die Phasenzusammensetzung mittels Röntgenbeugung. Zur Charakterisierung einer eventuellen Reaktivität erfolgte die Prüfung nach Teil 2 der AKR-Richtlinie sowie mit den Schnellprüfverfahren (Referenzprüfverfahren, Alternativverfahren und BTU-Schnelltest). Danach zeigten einige der Sande ein nennenswertes reaktives Potential.

In den anschließend durchgeführten Nebelkammer-Versuchen bei 40°C nach der aktuellen Alkali-Richtlinie Teil 3 wiesen die Betone als Hauptbestandteile
2 inerte Gesteine auf, während der 30 %-ige Sandanteil aus reaktiven und nicht reaktiven Sanden zum Vergleich ausgewählt wurde. Nach der laut Alkali-Richtlinie vorgesehenen maximalen Einlagerungszeit von 9 Monaten waren alle Gesteinskörnungen als nicht alkalireaktiv bzw. nach E I-S einzustufen, so dass sich hiernach die reaktiven Sande nicht negativ ausgewirkt haben. Zu erwähnen ist allerdings, dass sich bei den eingelagerten Betonwürfeln mit dem besonders dichten, inerten Granit als Hauptbestandteil bei der über 9 Monate hinaus fortgesetzten Nebelkammer-Lagerung unzulässig breite Risse ausgebildet haben. Empfohlen wird zu untersuchen, inwieweit dieses Phänomen für die Praxis von Bedeutung ist.

Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt können Sie hier bekommen.

 


Stichwörter

  • Alkalireaktion
  • Betonbau
  • Prüfverfahren