Zeitabhängiges Tragverhalten von Verdrängungspfählen
Die äußere Tragfähigkeit von Verdrängungspfählen wird im allgemeinen aus Erfahrungswerten oder aus statischen bzw. dynamischen Probebelastungen kurze Zeit nach der Pfahlherstellung gewonnen. Die hierbei ermittelte Tragfähigkeit wird dem Pfahl als über die Zeit konstante Größe zugeordnet. Unberücksichtigt bleibt dabei, dass sich die Tragfähigkeit eines Pfahls nach der Herstellung noch über einen Zeitraum von einigen Wochen bis hin zu mehreren Jahren ändern kann. Häufig wird eine Steigerung der Tragfähigkeit über die Zeit beobachtet, welche im allgemeinen als Anwachsen bezeichnet wird. Eine Berücksichtigung dieses Effektes ist von Interesse für neu hergestellte Pfähle, bei denen die Tragfähigkeit nach der Herstellung über den weiteren Baufortschritt hinweg bis zur vollen Nutzung erheblich ansteigen kann. Des weiteren ist der Aspekt der Traglaststeigerung von Bedeutung für alte Pfahlgründungen, die durch eine Umnutzung, Erweiterung oder Wiederverwendung der aufgehenden Tragstruktur eine Laststeigerung erfahren sollen. Durch die Auswertung von Pfahlprobebelastungen nach unterschiedlichen Standzeiten sowie eigene Langzeit-Feldversuche mit Drucksonden soll zunächst der Effekt der Traglaststeigerung empirisch nachgewiesen sowie Charakteristika und Gröszlig;enordnung des Effekts in Abhängigkeit von den maßgebenden Rahmenparametern herausgestellt werden. In einem weiteren Schritt sollen die Ursachen des Anwachsens anhand von Laborversuchen und numerischen Simulationen der Pfahlherstellung untersucht werden, um letztendlich ein Modell für die maßgebenden Mechanismen und Grundlagen für eine Prognose des Effektes zu erhalten. Publikationen
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