Forschungsbericht 2008



Intermodale Erreichbarkeitsstrukturen in der Region Frankfurt/Rhein-Main

Institut: Verkehrsplanung und Logistik
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Carsten Gertz
Stellvertretende Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Carsten Gertz
Mitarbeiter/innen: Dipl.-Geogr. Matthias Winkler , Dipl.-Ing. Max Bohnet
Projektnummer: E.1-10.045
Laufzeit: 01.11.2008 - 30.12.2009
Finanzierung: ivm GmbH (Integriertes Verkehrsmanagement in der Region Frankfurt RheinMain)


 

 Die Erreichbarkeit von Standorten stellt sowohl für private Haushalte wie auch Unternehmen und öffentliche Einrichtungen einen wesentlichen Standortfaktor dar. Die Kenntnis über die heutigen und zukünftigen Erreichbarkeitsstrukturen und -qualitäten stellt neben der Kenntnis über die nachfrageseitige Entwicklung eine wesentliche Grundlage für strategische, planerische und investive Maßnahmen dar. Ziel dieses Projektes ist die Ableitung und Ermittlung von Indikatoren zur intermodalen Beurteilung von Erreichbarkeit und Erschließungsqualität. Die Indikatoren sollen es ermöglichen, die Erreichbarkeit und Erschließung von Raumeinheiten mit zentralen Funktionen durch verschiedene Verkehrsträger zu bewerten.

Im Rahmen einer in der ersten Jahreshälfte 2008 erstellten Konzeptstudie wurden - auf der Basis des theoretischen und methodischen ¿State of the art" - geeignete Erreichbarkeitsindikatoren für die Region Frankfurt/Rhein-Main generiert und getestet. Ziel war es dabei, ein umsetzungsorientiertes Konzept für ein GIS-gestütztes Analyse- und Bewertungstool zu entwickeln. Dabei war insbesondere zu überlegen, wie die Erreichbarkeitsindikatoren zur Darstellung von räumlichen Zuständen sowie zur Analyse und Bewertung von Entwicklungen und Maßnahmen verwendet werden können.

Aufbauend auf den theoretisch-methodischen und praktischen Erkenntnissen dieses Projektes wird im Rahmen eines im November 2008 begonnenen Folgeprojektes das vorrangige Ziel verfolgt, ein Instrumentarium zu entwickeln, mit dem in der Rhein-Main-Region die Erreichbarkeit einzelner Standorte analysiert, bewertet und kommuniziert werden kann. Dieses Instrumentarium umfasst drei Kernbausteine:

  • Die Entwicklung eines GIS- und verkehrsmodellgestützten Software-Tools, mit dem in der Region eigenständige Erreichbarkeitsanalysen durchgeführt werden können. Das Werkzeug wird eine Reihe von automatisierten Routinen umfassen, die u.a. den Datenimport und die Datenaktualisierung einschließen sowie im analytischen Bereich die Auswahl verschiedener Erreichbarkeitsindikatoren und räumlicher Maßstabseinheiten ermöglichen.
  • Den Aufbau eines GIS-basierten Regionalatlasses, in dem verschiedene lokal und regional relevante Fragestellungen aus dem Themenfeld Erreichbarkeit (u.a. Erreichbarkeit und Daseinsvorsorge, Standortbewertungen etc.) aufbereitet werden. Ergänzt wird der Atlas durch drei vertiefende und vorhabenbezogene Erreichbarkeitsanalysen auf städtischer und regionaler Ebene.
  • Die Erstellung einer an die (Fach-)Öffentlichkeit gerichteten Broschüre, die das Themenfeld Erreichbarkeit in seiner Vielschichtigkeit und Relevanz skizziert. Die Broschüre wird maßgeblich auf den Ergebnissen einer Workshopsserie basieren, im Rahmen derer gemeinsam mit städtischen und regionalen Schlüsselakteuren die praktische Relevanz von Erreichbarkeitsanalysen erörtert und konkrete Anwendungsfelder herausgearbeitet werden sollen.

Das Folgeprojekt ist somit neben der Tool-Entwicklung auch maßgeblich auf die Kommunizierung und Bewusstseinsschärfung hinsichtlich der planerischen und politischen Relevanz des weit gefächerten Themas Erreichbarkeit in der Anwendungspraxis ausgerichtet.

Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt können Sie hier bekommen.