Forschungsbericht 2007



Studienabbruch von Frauen in den Ingenieurwissenschaften. Analyse Studienabbruch relevanter Studienerlebnisse zur Exploration von Ansatzpunk-ten zur Erhöhung der Bindungskräfte technischer Studiengänge

Institut: Arbeitsgruppe Arbeit-Gender-Technik
Projektleitung: Prof. Dr. Gabriele Winker
Stellvertretende Projektleitung: Dr. phil. Andrea Wolffram
Mitarbeiter/innen: Dr. phil. Andrea Wolffram , Dipl. Ing. Wibke Derboven , Dipl. Soz.-Wiss. Jan Finsel
Projektnummer: E.4-15.004
Laufzeit: 01.12.2005 - 30.11.2007
Finanzierung: BMBF


 

Das Gesamtziel des Vorhabens ist die Gewinnung von Erkenntnissen über die Ursachen der hohen Studienschwundquoten von Frauen in den Ingenieurwissenschaften und die Exploration von Ansatzpunkten zur Erhöhung der Bindungskräfte technischer Studiengänge. Auf dieser Erkenntnisgrundlage sollen Maßnahmen zur Verringerung von Studienabbrüchen entwickelt werden. Wesentlich ist hierbei, dass Frauen differenziert nach ihrer Technikhaltung und nach ihrem Leistungsvermögen wahrgenommen werden, um zielgruppengerechte Empfehlungen erarbeiten zu können, die Studienabbrüche und -fachwechsel vermeiden helfen.Ausgehend von einer gendersensitiven Typologie auf der Grundlage der Technikhaltungen und Studienleistungen von StudienabbrecherInnen sollen Studienabbruch relevante sowie Bindung stiftende Erlebnisse in einer qualitativen Studie ermittelt werden. In einer anschließenden Online-Erhebung sollen die auf dieser Basis gewonnenen Befunde quantifiziert werden. Sowohl die qualitative als auch die quantitative Erhebung wird an den Hochschulen der T9-Gruppe, den neun größten Technischen Universitäten in Deutschland, und an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) durchgeführt.Die Forschung leitenden Fragen der Auswertung zielen insbesondere auf die wesentlichen Studiensituationen, die spezifische Studierendentypen an ihr Studium 'binden' und solche, die sie davon 'entfernen'. Als Ergebnis der Analysen erwarten wir deshalb primär Ansatzpunkte für die Gestaltung der Lehr- und Lernumgebungen, die die Bindungskräfte und Attraktivität für die unterschiedlichen Studierendentypen an ihren Studiengang stärken und über die reine Stoffvermittlung hinaus auch fachliche Identität zu vermitteln vermögen. Es ist zu erwarten, dass hiervon vor allem die Studentinnen technischer Studiengänge profitieren werden.Darüber hinaus erwarten wir Erkenntnisse, die Aufschluss geben, wie effektive, gendersensi-tive Unterstützungs- und Begleitangebote in technischen Studiengängen gestaltet werden sollten, um Studienabbrüche zu vermeiden. Vor allem das Studium begleitende Maßnahmen werden gegenwärtig nur selten an Hochschulen angeboten. Diese sind aber dringend erforderlich, wie die sehr hohen Schwundquoten belegen.Einen Transfer der Forschungsergebnisse in die Hochschulpraxis soll über Leitfäden für folgende einflussreiche Hochschulakteursgruppen gewährleistet werden: Hochschulcontrolling, Lehrkörper, Studienberatung.

Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt können Sie hier bekommen.

 

Publikationen
  • 4-15.048V

    Derboven, Wibke; Winker, Gabriele; Wolffram, Andrea: Studienabbruch in den Ingenieurwissenschaften. In: Gransee, Carmen (Hrsg.):Gender Studies in den Angewandten Wissenschaften, Bd. 3: Hochschulinnovation. Gender-Initiativen in der Technik. Hamburg: Lit-Verlag, 2006


Stichwörter

  • Gender
  • Ingenieurstudium
  • Studienabbruch