Forschungsbericht 2007



Fälschungssichere Münzen durch Laser-Nanoprägen von Hologrammen (SIMULAN)

Institut: Optische und Elektronische Materialien
Projektleitung: Prof.Dr. Manfred Eich
Stellvertretende Projektleitung: Prof.Dr. Manfred Eich
Mitarbeiter/innen: Dipl.-Phys. Michael Hossfeld , Dipl.-Ing. Weiyi Chu
Projektnummer: E.4-09.020
Laufzeit: 01.04.2004 - 31.03.2007
Finanzierung: BMWi-Verbundprojekt


 

Das Projekt (SIMULAN)

Ziel des Vorhabens ist es, ein Verfahren zur Herstellung fälschungssichererMerkmale für Münzen und andere metallischeWertgegenstände zu entwickeln. Die Münzen werdendabei mit komplexen optischen Mikro- oder Nanostrukturen(Hologrammen) versehen, die sowohl maschinenlesbarals auch visuell erkennbar sein können. Das Herstellungsverfahrenbasiert auf hochauflösender Laser-Mikrobearbeitung.Der Herstellungsprozess hängt von den jeweiligenRandbedingungen ab. So kann es beispielsweisewünschenswert sein, jede einzelne Münze nach dem Prägevorgangzu bearbeiten. Möglich ist aber auch die Bearbeitungder Münzprägestempel oder die Laser-Fertigungzusätzlicher Mikroprägestempel, die nur das Sicherheitsmerkmalenthalten.

Für die Laser-Direktbearbeitung sind UV-Femtosekundenlaseroptimal geeignet. Die Laserbearbeitung technologischwichtiger Materialien ist ein weltweit rasant wachsenderMarkt. Insbesondere für die Strukturierung verschiedensterMaterialien mit einer Genauigkeit von deutlich weniger alseinem Mikrometer kommen zunehmend Ultrakurzpuls-Laserzum Einsatz. Der bahnbrechende Erfolg dieser Technologieist in erster Linie der durch die kurze Einwirkzeit bedingtenminimalen Wärmebeeinflussung des bestrahltenWerkstücks zu verdanken, wodurch exakte, scharfkantigeStrukturen ohne Schmelzbildung erzeugt werden können.Um eine maximale räumliche Auflösung zu erzielen, ist derEinsatz kurzwelliger Strahlung von großer Bedeutung. Mitder Verbindung von kurzen Pulsdauern und kurzen Wellenlängenkönnen auf beliebigen Materialien einzigartigeBearbeitungsergebnisse erzielt werden.

Angesichts der immensen Ausdehnung des Euro-Währungsgebiets und der geplanten Einführung vonhochwertigen 5-Euro-Münzen sehen die Projektpartner vorallem die Euro-Münzen als wichtiges Anwendungsgebietfür das neue Verfahren. Es kann aber auch für viele andere,insbesondere metallische Wertgegenstände (wie z.B. sicherheitsrelevanteTeile im Fahrzeug- und Flugzeugbauoder in der Mikroreaktions- und der Medizintechnik) als Sicherheitsmerkmalzur Identifikation genutzt werden. Nachoffiziellen Einschätzungen verursachen in die ProduktionsoderVertriebskette eingeschleuste Produktfälschungenvieler Erzeugnisse einen enorm hohen volkswirtschaftlichenSchaden. Das im Rahmen des Projektes zu entwickelndeVerfahren gewährt vielen Herstellern hochwertigerProdukte einen sicheren Schutz vor Fälschung oderNachahmung. Daneben kann das Verfahren in vielen Branchenauch zu dekorativen Zwecken genutzt werden.Das Verfahren erbringt nicht nur für einzelne Betriebeeinen Wettbewerbsvorteil, sondern kann auch einen Beitragzur volkswirtschaftlichen und sozialen Stabilität desgesamten europäischen Wirtschaftsraums leisten.

Projektpartner Forschung:

  • Laser-Laboratorium Göttingen e.V. (LLG)
  • Institut für Optik und Quantenelektronik (IOQ)Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU)

Projektpartner Industrie:

  • Leonhard Kurz GmbH & Co.KG
  • Schuler Pressen GmbH & Co. KG
  • 3D-Micromac AG
  • Standardwerk Eugen Reis GmbH & Co. KG
  • National Rejectors, Inc. GmbH
  • Staatliche Münzen Baden Württemberg
Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt können Sie hier bekommen.

 


Stichwörter

  • Fälschungssicherheit
  • Hologramm
  • Münzen
  • Nanoprägung
  • Nanostruktur
  • SIMULAN
  • Sicherheitstechnologie