Forschungsbericht 2006



Untersuchungen zur Optimierung des Entgasungsbetriebes auf der Altablagerung Kiel-Drachensee

Institut: AbfallRessourcenWirtschaft
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann
Stellvertretende Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann
Mitarbeiter/innen: Dipl.-Ing. Jörn Heerenklage
Projektnummer: E.1-04.102
Laufzeit: 01.03.2006 - 30.11.2006
Finanzierung: Landeshauptstadt Kiel, Umweltschutzamt


 
Bild

ZIEL

Auf der Altablagerung Kiel-Drachensee wird das Deponiegas über die Entgasungsanlage mit insgesamt 9 Entgasungsbrunnen im Übersaugbetrieb erfasst und mittels VocsiBox® desodoriert, um eine Gefährdung der Bevölkerung durch Migration von Deponiegas zu vermeiden. Die biochemischen Umsetzungsprozesse in der Altablagerung unterliegen einem dynamischen Prozess. Daher ist die Besaugung der einzelnen Gasbrunnen auf das Gesamtsystem abzustimmen, um eine kontrollierte Übersaugung der Altablagerung zu gewährleisten. Untersuchungen zur Optimierung der Entgasung im Übersaugbetrieb sind dringend erforderlich, um

  • eine Migration von Deponiegas zu verhindern,
  • einen sicheren und einen störungsfreien Entgasungsbetrieb der Altablagerung zu gewährleisten
  • und den Prozess der teilweisen Aerobisierung kontrolliert zu steuern.

INHALT

Zur Optimierung des Entgasungssystems wurden die besaugten Gasbrunnen hinsichtlich der Gaszusammensetzung, der Temperatur und des Gasdruckes überprüft und ggf. die Begasungsraten an den einzelnen Gasbrunnen oder der Verdichterstation modifiziert.

ERGEBNISSE

Durch Übersaugung der Altablagerung konnte eine Aerobisierung der unterschiedlichen Ablagerungsbereiche erzielt werden. Dies konnte einerseits anhand des veränderten CH4/CO2-Verhältnisses und andererseits durch eine Temperaturerhöhung infolge biochemischer Umsetzungsprozesse aufgezeigt werden. Die Analysenergebnisse an den Gasbrunnen GB5 haben auch gezeigt, dass in diesem Ablagerungsbereich noch ein im Vergleich erhöhtes Deponiegaspotenzial vorliegt.

Um den Einfluss der Übersaugung auf den Sickerwasserpfad zu untersuchen, wurden insgesamt 4 Grundwasserbrunnen einmalig beprobt und das Grundwasser analysiert. Eine signifikant erhöhte Schadstoffbelastung gegenüber den Messungen aus dem Jahre 1991 (Gutachten) konnte insgesamt nicht nachgewiesen werden.

Um einen sicheren Entgasungsbetrieb der Altablagerung Kiel-Drachensee zu gewährleisten, ist weiterhin das Entgasungssystem auf die veränderten Bedingungen im Gashaushalt der Altablagerung anzupassen und der Betrieb der Anlage zu optimieren.

Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt können Sie hier bekommen

 


Stichwörter

  • Altablagerungen
  • Entgasung
  • Insitu Stabllisierung
  • Übersaugung