Forschungsbericht 2006



Konzeptionierung eines europäischen elektronischen Marktplatzes

Institut: AbfallRessourcenWirtschaft
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann
Stellvertretende Projektleitung: Dr.-Ing. Ina Körner
Mitarbeiter/innen: Dipl.-Ing. Olaf Bade
Projektnummer: E.1-04.091
Laufzeit: 01.01.2004 - 30.06.2006
Finanzierung: Europäische Union


 
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Originaltitel: Study, Evaluate, and Explore in the Domain of the Single Electronic European Market (SEEMseed)

WISSENSCHAFTLICHE KONTAKTE UND KOOPERATIONEN:

  • Asociacion de Investigacion y Desarrollo en la Industria del Mueble y Afines (AIDIMA), Benjamin Franklin 13, 46980, Spain (Projektleitung) und 22 weitere Partner

ZIEL

Das Hauptziel des Projektes ist die Mitwirkung an der Konzeptionierung des "Single Electronic European Market" (SEEM), einem E-Business-Marktplatz für Unternehmen und Einzelpersonen. Dieser Marktplatz soll unabhängig von nationalen Gesetzen arbeiten und hochwertige Dienste und Serviceleistungen kostengünstig zur Verfügung stellen.

Die Industrie in der Europäischen Union produziert jährlich 850 Mio t Industriemüll. Davon sind über 30 Mio. t. gefährliche, schadstoffhaltige Abfälle. Ein Teil dieser Abfälle wird innerhalb der EU zwischen Erzeugern und Entsorgern transportiert. Dabei sind in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten unterschiedliche Begleitpapiere erforderlich, die aus bis zu sieben Kopien des gleichen Dokumentes bestehen. Die aktuellen papiergestützten Verfahren sind sehr aufwendig sowohl für die beteiligten Unternehmen als auch für die Kontrollbehörden.

Im Teilprojekt 3 des SEEMseed-Projektes, an dem die TUHH mitwirkt, soll eine E-Business-Plattform zur papierlosen Durchführung des Notifizierungsverfahrens für grenzüberschreitende Transporte dieser gefährlichen Abfälle konzipiert werden.

INHALT

Einzelziele des Teilprojektes 3 sind u.a. die Analyse der gesetzlichen Rahmenbedingungen des Transports von gefährlichen Abfällen innerhalb der Europäischen Union. Dazu zählen sowohl die nationalen als auch die europaweiten Gesetze und Vorschriften. Weiterhin soll der aktuelle Stand der Begleitpapiere innerhalb einzelner Mitgliedsstaaten sowie grenzüberschreitend ermittelt werden. Es sollen Informationen über Entstehung, Transport, Behandlung und Beseitigung von gefährlichen Abfällen beschafft und aufbereitet werden. Aufbauend auf diesen Informationen soll ein Prozessmodell erzeugt werden. Unter deutschen Firmen und Behörden soll eine Befragung durchgeführt werden, um den Zeit- und Kostenbedarf des papiergestützten Notifizierungsverfahrens abzuschätzen. Hauptziel des Teilprojektes 3 ist die Anwendung des SEEM-Konzeptes und der Infrastruktur in einem realen Anwendungsfall. Eine weitere Teilaufgabe der TUHH ist der Aufbau eines Wörterbuches, das alle themenbezogenen Fachbegriffe enthalten soll.

ERGEBNISSE

Das Prozessmodell für den elektronischen Austausch der Begleitpapiere bei europaweiten Transporten besonders überwachungsbedürftiger Abfälle wurde erfolgreich erstellt. Eine Dokumentation zur Kontrolle von Transporten wurde erstellt, um die Zusammenarbeit zwischen aktuellen und zukünftigen Systemen zu ermöglichen. Das gemeinsame Wörterbuch wurde ebenfalls erfolgreich erstellt.. Die E-Business-Plattform wurde erstellt und anhand eines Transportes gefährlicher Abfälle von Spanien nach Deutschland erfolgreich erprobt.

Das SEEMseed-Projekt wurde am 30.06.06 abgeschlossen.

Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt können Sie hier bekommen

 


Stichwörter

  • Abfalltransporte
  • E-Business
  • gefährliche Abfälle