Mechanische Prüfung von Hydraulikflüssigkeiten
Die Eignung einer Hydraulikflüssigkeit für einen speziellen Einsatzfall wird momentan anhand unterschiedlichster Testverfahren überprüft. Die hydraulikspezifische Norm für die mechanische Prüfung von Hydraulikflüssigkeiten basiert auf einer speziellen Maschinenbauform, der Flügelzellenpumpe (DIN 51389 und DIN 51524). Benutzt werden auch eine Reihe von Testverfahren zur mechanischen Prüfung von Schmiermitteln. Am wichtigsten ist der FZG-Test nach DIN 51354, bei dem die zu prüfende Flüssigkeit in einer definiert belasteten Zahnradpaarung beansprucht wird. Darüber hinaus werden von der Industrie eine Vielzahl nicht genormter Testverfahren der unterschiedlichsten Ausprägung eingesetzt.
Die momentane Situation ist in mehrfacher Hinsicht unbefriedigend: die Aussagekraft der Prüfungen ist begrenzt, da nur ein Teil der in realen hydrostatischen Systemen auftretenden Wechselwirkungen zwischen Flüssigkeit und Bauteilen abgeprüft wird; die Reproduzierbarkeit ist insbesondere beim Flügelzellenpumpentest, aber auch bei anderen hydraulikspezifischen Tests unzureichend; die Anzahl der für eine vollständige Qualifizierung erforderlichen Tests ist zu groß, und damit sind Kosten und Zeitaufwand zu hoch. Hinzu kommt die Unklarheit, inwieweit sich die für mineralölbasierende Flüssigkeiten entwickelten Testverfahren auch für neuartige, z.B. biologisch schnell abbaubare Flüssigkeiten eignen.
Ziel des Forschungsprojekts war es deshalb, ein Prüfverfahren zur Qualifizierung von Hydraulikflüssigkeiten zu definieren, das möglichst umfassende, reproduzierbare Aussagen über die Eignung beliebiger Typen von Hydraulikflüssigkeiten für den Betrieb in hydrostatischen Systemen jeglicher Provenienz macht; dem Entwurf eines solchen Testverfahrens wurde eine umfassende Analyse der in Maschinen der Hydrostatik vorkommenden Reibungs- und Verschleißvorgänge vorangestellt. Im Rahmen einer umfangreichen Literaturstudie ist dazu eine mit dem projektbegleitenden Arbeitskreis abgestimmte Auswahl von relevanten, in der Hydrostatik vorkommenden Gleit- und Wälzpaarungen systematisch untersucht worden.Obiges Bild zeigt das entwickelte und inzwischen zum Patent angemeldete Prüfprinzip.
Die konstruktive Umsetzung eines geeigneten Prüfkonzepts erfolgte mit Hilfe von 2D- und 3D-CAD-Systemen; die Fertigung wurde durch die Werkstätten der TU realisiert. Mit der Inbetriebnahme der Prüfapparatur konnte die prinzipielle Funktion des Prüfstands gezeigt werden. Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt können Sie hier bekommenPublikationen
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